14. März 2024 • 7 Min. Lesezeit

Grundstück finanzieren

In diesem Beitrag zeigen wir, worauf man bei der Finanzierung eines Grundstücks achten sollte, welche Möglichkeiten existieren und wie man die günstigste Finanzierung findet.

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Nutzung des Grundstücks

Nicht jedes Grundstück eignet sich für jeden Zweck. Die spezifische Verwendungsmöglichkeit eines Grundstücks findet sich im Flächenwidmungsplan wieder. Wenn beispielsweise eine Fläche als Landwirtschaft oder Wald gewidmet ist, darf darauf kein Einfamilienhaus entstehen. Auf einer der Industrie gewidmeten Fläche ebenso wenig. Für ein Wohnhaus benötigt man daher einen „Baugrund“.

Bevor man sich für ein Grundstück entscheidet, gilt es daher zu klären, ob es sich für Wohnzwecke eignet. Umwidmungen im nachhinein sind zwar möglich, aber auf jeden Fall langwierig und mit Kosten verbunden.

Was kostet ein Grundstück?

Auch die Kosten variieren sehr stark mit der Widmung. Baugründe sind wesentlich teurer als Landwirtschaften oder Freiflächen.

Ein weiterer starker Kostentreiber ist die Lage. Der berühmte Spruch „Lage, Lage, Lage“ bezieht sich hier in erster Linie auf das Grundstück, da die Kosten für die Errichtung einer Immobilie selbst kaum davon abhängig sind.

Im Österreich-Schnitt liegen die Grundstückspreise bei rund € 250,- pro Quadratmeter. Allerdings kann ein Grundstück im Ballungsraum ohne weiteres auch mehr als das Doppelte kosten. Die Statistik Austria gibt einmal im Jahr die aktuellen Grundstückspreise pro Gemeinde aus. Diese kann man hier nachlesen: https://www.statistik.at/statistiken/volkswirtschaft-und-oeffentliche-finanzen/preise-und-preisindizes/immobilien-durchschnittspreise.

Welche Nebenkosten kommen beim Grundstückskauf auf mich zu?

Wie bei jedem Immobilienkauf ist es wichtig, nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die Kaufnebenkosten zu berücksichtigen!

Diese sind:

  • Grunderwerbssteuer 3,5%
  • Grundbucheintragungsgebühr 1,1%
  • Maklerkosten (falls benötigt) 3,6%
  • Anwalts- und Notarkosten 1,8%

Gerade die Grunderwerbssteuer ist mit 3,5 % ein ganz ordentlicher Brocken in der Nebenkostenrechnung. Mann sollte auf jeden Fall zum Kaufpreis noch einmal 10,1% an Nebenkosten hinzurechnen, um den tatsächlichen Geldbedarf festzustellen.

Finanzierung eines unbebauten Grundstücks

Wenn geplant ist, ein unbebautes Grundstück für Bauzwecke zu erwerben, ist es wichtig, zunächst einen Blick auf die Erschließungskosten zu werfen.

Diese umfassen wesentliche Anschlüsse wie:

  • Wasser- und Abwasserversorgung
  • Elektrizitätsnetz
  • Gasversorgung oder Anschluss an ein Fernwärmenetz
  • Anschlüsse für Telefon, Fernsehen und Internet
  • Anbindung an das öffentliche Straßennetz

Es ist jedoch zu beachten, dass nicht bei jedem Grundstück alle diese Kosten anfallen. So kann beispielsweise eine bestehende Verkehrsanbindung die Erschließungskosten reduzieren. In der heutigen Zeit sind zudem bestimmte Anschlüsse wie die für Telekommunikation möglicherweise nicht mehr erforderlich.

Die Gesamtkosten für die Erschließung variieren je nach Standort des Grundstücks und der Entfernung zu vorhandenen Anschlusspunkten. Grundstücke in neueren Parzellierungen verfügen oft bereits über vorgezogene Anschlüsse bis zur Grundstücksgrenze, was eine erhebliche Kostenersparnis bedeuten kann.

Im Durchschnitt können sich die Erschließungskosten in Österreich auf etwa 15.000 bis 30.000 Euro belaufen, abhängig von der spezifischen Lage und den erforderlichen Anschlüssen.

Grundstück und Haus in einem finanzieren?

Aufgrund der hohen und teilweise steigenden Grundstückskosten beschließt so mancher Häuslbauer, erst einmal das Grundstück zu sichern und erst nach einiger Zeit – vielleicht mit fortgeschrittener Familienplanung – das mit einem separaten Hauskredit Haus darauf zu bauen. Das hat den Vorteil, dass das Grundstück zum aktuellen Preis gesichert wurde. Mit Blick auf die letzten Jahrzehnte wirkt es zur Zeit kaum vorstellbar, dass die Grundstückspreise in Zukunft wieder fallen sollten. Dazu kommen immer schärfere Bebauungsvorschriften und Grundstücksmangel.

Oft soll aber der Grundstückskauf direkt mit dem Hausbau einhergehen. Finanziell betrachtet muss sich darauf nicht unbedingt ein Vorteil entwickeln. Der administrative Aufwand ist aber deutlich geringer.

ACHTUNG: Wer ein Grundstück schon vorab kauft und erst später ein Haus darauf bauen möchte, kann dadurch bei der Bank sowohl einen Vor- als auch einen Nachteil erleben. Auf die Bonität und die Kreditkonditionen wirkt es sich positiv aus, wenn das Grundstück bereits abbezahlt ist, da es der Bank dann als Sicherheit dient.Hat man jedoch auf dem Grundstück noch ein Pfandrecht eingetragen, sprich, ist der Kredit für den Grundstückskauf noch nicht abbezahlt, zählt das Grundstück nicht zu den Eigenmitteln, da seine Sicherheit im Grundbuch nur zweitrangig hinter der ersten Bank eingetragen werden kann, die das Grundstück finanziert hat.

Unsere Finanzierungsspezialist/innen helfen gerne, hier die richtigen Entscheidungen zu treffen und ein optimales Finanzierungskonzept zu erstellen.

Welche Kreditform passt für die Finanzierung eines Grundstückes?

Da die Wahl der richtigen Kreditform mit persönlichen Hintergründen einhergeht, ist diese Frage pauschal sehr schwierig zu beantworten. Prinzipiell stehen Ihnen für den Kauf eines Grundstückes die gängigen Finanzierungsmethoden zur Verfügung:

Hypothekarkredit

Der Hypothekarkredit, also die klassische Bankenfinanzierung, ist die am häufigsten gewählte Finanzierungsform für einen Grundstückskauf. Die Bank wird mit der Pfandrechtseintragung im Grundbuch vermerkt und gewährt dafür den Kredit. Die Laufzeiten reichen von 10 bis zu 40 Jahren. Die Verzinsung erfolgt entweder variabel, also mit dem 3M EURIBOR schwankend, oder auf einen bestimmten Zinssatz fixiert. Die aktuellen Konditionen findest du in unserem Kreditvergleich.

Wird die Finanzierung gleich für den Bau des Hauses ausgelegt, spricht man üblicherweise von einer Baufinanzierung.

Bauspardarlehen

Das Bauspardarlehen ist in Österreich nach wie vor eine beliebte Finanzierungsform in Österreich. Durch die Zinsobergrenze ist eine sichere Möglichkeit, einen Grundstückskauf zu finanzieren. Klassischerweise wird hier die Obergrenze bei 6% fixiert, darüber kann der Zinssatz dann nicht mehr steigen. Mittlerweile bieten aber auch Bauspardarlehen fixierte Konditionen an. Zudem werden die Konditionen fix vergeben und nicht nach der Risikobewertung des Kunden festgelegt, wie es bei Banken der Fall ist.

Fixe oder variable Verzinsung

Bei der Finanzierung durch einen Hypothekarkredit oder ein Bauspardarlehen besteht die Möglichkeit, zwischen einer festen und einer variablen Verzinsung zu wählen. Die Festlegung der Zinssätze für Fixzinskredite basiert auf den Erwartungen der Bank bezüglich der zukünftigen Zinsentwicklung und wird im Voraus mit dem Kunden vereinbart. Diese Entscheidung kann sich retrospektiv sowohl als Vorteil als auch als Nachteil herausstellen, da die zukünftige Entwicklung der Zinsen grundsätzlich unvorhersehbar bleibt.

Die Entscheidung für eine der beiden Zinsvarianten hängt primär von der individuellen Risikobereitschaft ab. Während Fixzinskredite auf lange Sicht teurer erscheinen mögen, bieten sie Stabilität in Zeiten steigender Marktzinsen. Im Gegensatz dazu können variable Zinsen in Phasen niedriger Zinsen Einsparungen ermöglichen, bergen jedoch das Risiko zukünftiger Zinserhöhungen.

Eine verbreitete Überlegung bei der Entscheidung zwischen festen und variablen Zinsen ist die Abwägung der Kreditrate im Verhältnis zum verfügbaren monatlichen Budget. Eine hohe Belastung, beispielsweise wenn die Rate 40% des Budgets ausmacht, spricht tendenziell für die Wahl eines Fixzinskredits. Wenn die monatliche Rate jedoch ohne größere Schwierigkeiten tragbar ist, auch im Falle unerwarteter finanzieller Rückschläge, kann die Option eines variablen Zinssatzes attraktiver sein.

Laufzeit

Finanzierungsspezialisten raten oft zum Abschluss eines Kredits mit langer Laufzeit beim Erwerb eines Grundstücks und dem darauf folgenden Hausbau. Dies bietet vor allem Flexibilität durch die Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung. Während für die frühzeitige Tilgung eines Festzinskredits in der Regel eine Gebühr (1% der Restschuld) erhoben wird, ist dies bei einem variabel verzinsten Kredit meistens kostenfrei.

Es ist empfehlenswert, finanziellen Spielraum zu erhalten und Rücklagen für eine mögliche vorzeitige Rückzahlung zu bilden. Auch wenn höhere Raten bei kürzerer Laufzeit momentan machbar erscheinen, kann sich die finanzielle Lage wandeln. Eine langfristige Finanzierungsstrategie bietet daher mehr Stabilität und Sicherheit für die Zukunft.

Finanzierungsspezialisten fragen

Wir helfen sehr gerne, die beste Finanzierungsform für ein Grundstück zu finden. Unsere Finanzierungsspezialist/innen zeigen sämtliche Kreditmöglichkeiten – abgestimmt auf die persönliche Lebenssituation auf und holen die besten Angebote bei den Banken ein. Nur so kann man sicher sein, auch wirklich die günstigsten Konditionen zu bekommen.

Was ist bei der Finanzierung eines Grundstückes zu beachten?

  1. Eigenkapital prüfen: Stelle sicher, dass du genügend Eigenkapital hast – idealerweise 20-30% des Gesamtbetrags, um die besten Konditionen zu erhalten.
  2. Vollständige Kostenkalkulation: Berücksichtige alle Kosten, einschließlich Kaufpreis, Nebenkosten, Erschließungsgebühren und zukünftige Baukosten.
  3. Flächenwidmungs- und Bebauungsplan: Informiere dich über diese Pläne, um sicherzustellen, dass dein Bauvorhaben realisierbar ist.
  4. Grundbuch checken: Überprüfe das Grundbuch auf Eigentumsverhältnisse und Dienstbarkeiten.
  5. Bodenbeschaffenheit evaluieren: Lass einen Experten den Boden prüfen, um zukünftige Probleme zu vermeiden.
  6. Infrastruktur berücksichtigen: Stelle sicher, dass die notwendige Infrastruktur vorhanden ist oder eingeplant wird.
  7. Finanzierungsangebote vergleichen: Hol dir verschiedene Angebote ein und vergleiche die Konditionen.
  8. Langfristige Planung: Wähle eine Kreditlaufzeit, die dir Flexibilität und Sicherheit bietet.
  9. Fördermittel recherchieren: Informiere dich über staatliche Fördermittel und Zuschüsse.
  10. Notfallrücklagen bilden: Plane finanzielle Puffer für unvorhergesehene Ausgaben ein.
  11. Zukunftsfähigkeit des Projekts: Überlege, wie sich deine Bedürfnisse langfristig entwickeln könnten.
  12. Professionelle Beratung in Anspruch nehmen: Nutze das Know-how von Finanzierungsexperten, um die beste Entscheidung zu treffen.
  13. Flexible Rückzahlungsoptionen sichern: Achte auf die Möglichkeit von Sondertilgungen ohne Strafgebühren.
  14. Persönliche Lebenssituation berücksichtigen: Deine finanzielle Planung sollte deine persönliche und berufliche Situation widerspiegeln.
  15. Kontaktiere uns für eine Beratung: Lass uns gemeinsam deine Finanzierungsoptionen durchgehen und den besten Weg für die Verwirklichung deines Traumgrundstücks finden.

Kann man ein Grundstück finanzieren?

Ja! Genau wie ein Haus oder eine Eigentumswohnung kann auch ein unbebautes Grundstück finanziert werden.

Wieviel Eigenkapital benötigt man für ein Grundstück?

Auch hier gilt die Faustregel mit 20-30% des Kaufpreises als Eigenmittelanteil.

Wird ein Grundstück als Eigenkapital angesehen?

Ja! Ein lastenfreies Grundstück wird mit Eigenkapital gleichgesetzt, insofern sich die finanzierende Bank in das Grundbuch eintragen darf.

Welche Nebenkosten fallen beim Kauf eines Grundstücks an?

Das sind die üblichen 10,1% (inkl. 3,6% Makler). Den Großteil machen hier ansonsten die Grundewerbsteuer und die Grundbucheintragung aus.

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